Führung: Parteienverkehr täglich 9-10 Uhr

Monster Management Series by Bruno Gangel – Kapitel 9

Das war damals schon ein Klassiker! Es war im gelobten Land Tirol und es war ein richtiger Patriarch. Die Firma in der dritten Generation, aber moderner, internationaler, starker Exportanteil – und, modern, JA, MODERN! – in der Führung. Das Anforderungsprofil zur Suche eines internationalen Einkaufsleiters brachte die Beraterfrage: „Wie ist denn der Führungsstil im Unternehmen?“ „Da sind wir TOP. Absolut modern und zeitgemäß. Sogar ich führe jeden Tag. Von 7 Uhr bis 9 Uhr darf jeder, wirklich jeder, auch ein Arbeiter, bei mir reingekommen. Danach ist die Tür zu und es wird gearbeitet! Aber es kommt eh keiner!“ Weiterlesen

Sollen ManagerInnen Architekten oder Baumeister sein?

Monster Management Series by Bruno Gangel – Kapitel 3

SOLLEN MANAGERINNEN  ARCHITEKTEN ODER BAUMEISTER SEIN? Architekten wird gerne von Baumeistern vorgeworfen, diese würden nichts vom Bauen verstehen und reine Künstler sein. Architekten wiederum sehen in Baumeistern die ultimativen banausenhaften Horden des schlechtestmöglichen Geschmacks.

Die Wahrheit liegt natürlich ziemlich genau in der Mitte: Der schönste Entwurf hat keine Chance auf Verwirklichung, wenn die Grundrisse nicht passen oder die Kosten der verwendeten Materialien das Projekt unwirtschaftlich machen. Aber in vielen Fällen ist guter Geschmack gar nicht teurer als schlechter. Und die 300ste gesichtslose Mietskaserne lässt sich nachweislich schwerer vermarkten als ein Projekt mit Charakter und einigen zusätzlichen Ausstattungen. (An dieser Stelle eine starke Empfehlung sich mit den Sozialen Wohnbauten des visionären Architekten Harry Glück zu befassen!)

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Sind unsere Politiker die Über-Manager?

Monster Management Series by Bruno Gangel – Kapitel 2

ASind unsere Politiker Über-Managerus aktuellem Anlass: Politiker wechseln (oder werden gewechselt) oft rasch von einem Ressort in ein völlig anderes: Gestern noch Gesundheitsminister und morgen schon für Verkehr, Innovation und Technologie zuständig. Ja, geht denn das?

Doch, doch, vermeinte der Bundeskanzler, in der Wirtschaft passiere das schließlich auch laufend. Besteht diese Aussage aber wirklich den Wahrheitstest?

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Das einfachste Führungsgeheimnis der Welt

Monster Management Series by Bruno Gangel – Kapitel 1

Haben Sie auch schon jede Menge Management-Literatur verschlungen? Schließlich will man ja vorbereitet sein. Haben Sie auch alle Trends mitgemacht? Seit den 1950er Jahren Das einfachste Führungsgeheimnis der Welthat die Flut an guten Theorien und praktischen Ratschlägen kaum nachgelassen: autoritär, hierarchisch, demokratisch oder laissez-faire, management by objectives oder management by results, mehrdimensionale Führungsstile wie Management Grid oder situative Führung, Führungskontinuum, transformationale Führung … wow! Weiterlesen

Top Job Sharing – Tabu-Bruch oder Management-Chance?

IBM macht es schon lange und auch die Rechtsanwaltskanzlei Northcote.Recht zeigt es den Kollegen und Kolleginnen seit 11 Monaten vor, der Mehrwert ist ganz klar:

Führung kann geteilt werden

60 Stunden-Wochen sind kein Muss, um ein Unternehmen erfolgreich zu leiten!

Wie die Lebensqualität gesteigert wird und Mitarbeiter und Kunden ebenso profitieren wie das Unternehmen selbst, wenn Kompetenzen gebündelt und Entscheidungen gemeinsam getragen werden, wurde vergangene Woche beim Business-Talk von abz*austria und dem Businessfrauen-Netzwerk Frau im ÖGV angeregt diskutiert.

Eine Frage der Unternehmenskultur

„Die Unternehmenskultur spielt dabei eine wichtige Rolle und Top-Sharing kann hier zur Wandlung beitragen“, machte Manuela Vollmann, Geschäftsführerin von abz*austria, deutlich.

Das Ganze ist also mehr als die Summe seiner Teile: Kultur- bzw. Strukturänderung in Unternehmen geht nur, wenn sich daraus ein eindeutiger Nutzen für sich selbst und für das Unternehmen ergibt. Qualität und Nachhaltigkeit von Entscheidungen erhöht sich durch verschiedene Blickwinkel und unterschiedliche Fachexpertise.

Business Talk "Job Sharing"

Bettina Stomper-Rosam + Sophie Martinetz von Northcote.Recht, Daniela Schallert + Manuela Volmann von abz*austria, Isabella Farkasch (Moderation) Frau im ÖGV/creativelife & business, Karin Papadopoulos, IBM, Michael Korbel, bettertogether

Die Vertreterinnen von Northcote.Recht, IBM Part-Timer-Netwerk und von der Kommunikationsagentur bettertogether sind sich mit einig, dass Management-Sharing zwar nicht weniger Einsatz, aber viel mehr an Qualität bringt, dem Einzelnen ebenso wie dem Unternehmen selbst.

Besonders die Frage, wie Anbietende mit Suchenden zusammenkommen können bewegte die Runde.

Es fielen Tipps wie:

  • bewerben Sie sich im Tandem,
  • reagieren Sie auch auf Inserate für Fulltime-Jobs und
  • fordern Sie beim Vorstellungsgespräch ein reduziertes Stundenausmaß, denn Unternehmen finden kaum Bewerber für Teilzeit-Führungsposten und schreiben diese nicht aus.

Michael Korbel von bettertogether, der „Quotenmann“ in der Runde, brachte es auf den Punkt: „Männer-Karenz ist bereits chic, Top-Sharing ist als nächstes dran, es wird jetzt auch chic.“

„Die vielzitierte Generation Y legt vermehrten Wert auf Privatleben, andere wollen gerne noch eine Weiterbildung absolvieren oder müssen sich der Herausforderung stellen, Angehörige zu pflegen.“, erläutert Sophie Martinetz, Geschäftsführerin von Nothcote.Recht, sie teilt die Unternehmensleitung mit Rechtsanwältin Bettina Stomper-Rosam.

„Zeit ist also die neue Währung!“

Bei IBM wurde im Jahr 2008 ein Part-Timer-Netzwerk initiiert. Karin Papadopoulos, HR Managerin von Blue IT, einem 100% IBM-Tochterunternehmen erklärte im Business Talk dessen Entstehung: Das Wissen wurde gebündelt, in Netzwerken diskutiert und für alle einsehbar ins Unternehmensintranet gestellt. Zusätzlich gibt es seit der Gründung des Part-Timer-Netzwerks bei IBM zweimal im Jahr Netzwerktreffen aller Part-Timer und Workshop-Angebote.

Man ist sich sicher, dass dies auch einen klaren Nutzen für die IBM hat, denn im sogenannten „war for talents“ muss man als Unternehmen den Mitarbeitern neue Angebote machen können.

Lebensqualität vor Machtstreben

Allerdings steht fest: Ohne der Bereitschaft, Macht abzugeben, ist geteilte Führung nicht möglich. Bereit dafür sind vor allem jene Menschen, die den Wunsch nach mehr Lebensqualität haben.

Väter-Karenz  ist, wie erwähnt, bereits chic geworden, Top Job Sharing wird es auch mehr und mehr werden.

Eines sei jedoch beachtet, streicht Michael Korbel von der Agentur bettertogether hervor, „trotzdem muss man sich auch bewusst sein, dass Teilzeit im Top-Job auch das Ende der Karriereleiter bedeuten kann. Nicht in jedem Unternehmen sind die Neuerungen schon angekommen bzw. gibt es auch branchenmäßige Unterschiede“.

Die Beiträge der Gäste im Publikum, unter ihnen Mitarbeitern von Microsoft, HP, der Telekom, IBM, der ÖBB und der Arbeiterkammer bewirkten am Ende der Diskussionsrunde eines: nämlich, den größer gewordenen Mut neue Wege zu gehen, wie z.B. sich zukünftig auch im Tandem zu bewerben!

Bild: Frau im OGV

Führen heißt immer Stellung beziehen

Wenn Mitarbeiter streiten oder gar mobben, ist der Chef gefragt.

Businessman with a kick me sign on his backDann gibt es für ihn kein „Das sollen sich die Leute selber ausmachen“. Denn der Vorgesetzte spielt beim Mobbing immer eine wichtige Rolle.

Wer aber einen Mitarbeiter öffentlich drangsaliert, darf sich auch nicht wundern, wenn dieser zum Freiwild der Kollegenschaft erklärt wird. Dann wird der Gemobbte geschnitten, wo es nur möglich ist. Z.B. werden ihm wichtige Informationen vorenthalten.

Dass dem Opfer dann Fehler passieren, ist nachvollziehbar. Ebenfalls nicht verwunderlich ist, dass die lieben Kollegen dann jeden Fehler als Vorwand nehmen, um den Gemobbten noch mehr nieder zu machen.

Denn die Passivität des Vorgesetzten wird von der Belegschaft als heimliche Zustimmung interpretiert. Nur konsequent, wenn ihre Fouls immer heftiger werden. Folglich muss vom Chef jedes Mobbing im Keim erstickt werden. Denn es ist sein Job sicherzustellen, dass sein Team harmoniert. Darum ist er ja schließlich Chef.

Bild: ipstock2, Fotolia